02.24

Prüfungsvorbereitung für die DevNet-Zertifizierung

Wie Mira ihre Cisco DevNet-Zertifizierung mit Agilität und einem Hauch von Zen meisterte

know#how

Ich möchte euch heute von meiner Reise berichten, die am 12. Oktober 2023 begann und am 5. Februar 2024 mit dem erfolgreichen Bestehen der Prüfung endete.

Mein Ziel ist es, durch die Teilung meiner Erfahrungen und Strategien, euch Inspiration und praktische Tipps für eure eigenen Vorbereitungen zu bieten.

Agile Lernstrategie – Von groß zu klein

Die agile Methodik war mein Kompass: Starte mit dem Großen, gehe dann ins Detail.
Zunächst verschaffte ich mir einen Überblick über die Exam Topics, fokussierte auf die Verteilung der Themen und analysierte die in den Exam Topics genannten Verben.
Diese Verben sind ein Schlüssel zur Lernzieltaxonomie; sie signalisieren die Tiefe des erwarteten Wissens.
Verben wie “konstruieren”, “implementieren” oder “analysieren” erfordern nicht nur ein Verständnis, sondern auch die Fähigkeit, Wissen anzuwenden und kritisch zu denken.
In iterativen Sprints tauchte ich dann tiefer ein, zunächst die Exam Topics abdeckend, dann die Randthemen erkundend.

Diszipliniertes Lernpensum

Mein Lernpensum?
Eine 6-Tage-Woche, beginnend mit 2-4 Stunden täglich, ab dem 15. Dezember dann konsequent 4 Stunden.
Jede Lerneinheit dauerte maximal 1,5 Stunden, gefolgt von einer Pause. Wichtig war mir dabei, genügend Schlaf zu bekommen – 7,5 Stunden, um genau zu sein. Denn sowohl REM-Schlaf für die Informationsverarbeitung als auch Tiefschlaf für das Abspeichern des Gelernten sind unverzichtbar.

Digital Detox

Social Media? Habe ich auf ein Minimum reduziert. Zwischen den Lerneinheiten verbannt, abends zeitlich begrenzt. Ein Blick auf die Uhr lehrte mich: Jede Minute auf LinkedIn oder Instagram ist eine verlorene Lernminute.

Quellenmix

Mein Arsenal? Der Devcor-OCG, ein E-Learning-Kurs, die Devnet Sandbox, Pluralsight-Kurse, YouTube, Cisco-Dokumentation und developer.cisco.com für die sandboxes und API-Dokumentationen.

Taktikwechsel

Ab Mitte Dezember änderte ich die Taktik: Timeblocker im Kalender, konkrete Themen und Quellen für jede Lerneinheit. Nicht mehr ziellos, sondern stur nach Plan. Die Exam Topics dienten als ständiger Kompass, um mich zu orientieren, nicht mehr der Kurs als Leitfaden, sondern als Ideenlieferant. Hier war mir der Studyplan von Nick Russo eine gute Inspiration.

Ein konkretes Beispiel aus den Exam Topics:

3.3 Construct API requests using the Meraki platform to accomplish these tasks
3.3.a Use Meraki Dashboard APIs to enable an SSID
3.3.b Use Meraki location APIs to retrieve location data

Diese Punkte gaben mir einen klaren Rahmen vor, innerhalb dessen ich die Tiefe meines Verständnisses und meiner Fähigkeiten ausbauen musste. Die Verben “construct”, “use” signalisierten mir, dass ein praktisches Verständnis gefragt war – nicht nur die Theorie hinter den APIs, sondern auch die Fähigkeit, dieses Wissen in echte, funktionierende Anfragen umzusetzen.
Um diese Exam Topics nicht nur zu verstehen, sondern auch anzuwenden, griff ich auf die Meraki Sandbox zurück. Hier experimentierte ich mit Python-Skripten, Ansible und Terraform, um die konkreten Anwendungsfälle – das Aktivieren eines SSIDs und das Abrufen von Standortdaten – durchzuspielen.
Diese praktische Anwendung half mir, die Konzepte zu verinnerlichen und sicherzustellen, dass ich nicht nur weiß, wie die API aufgebaut ist und welche Authentifizierung sie verwendet, sondern auch, wie ich diese Kenntnisse effektiv einsetzen kann.

Die unerwarteten Themen

Ja, es gab Themen in der Prüfung, die ich nicht auf dem Schirm hatte – außerhalb der expliziten Exam Topics. Ein, zwei weitere Iterationen hätten genügt, um auch diese zu erfassen. Ein Hinweis darauf, dass auch die Randthemen ihre Bedeutung haben.

Spaced Repetition

Ein Schlüsselkonzept in meinem Lernprozess war die Anwendung von Spaced Repetition. Durch gezieltes Wiederholen von Inhalten über zunehmende Zeitabstände hinweg konnte ich die Vergessenskurve nach Ebbinghaus überwinden und mein Langzeitgedächtnis stärken. Diese Technik half mir, Informationen effizienter zu speichern und abzurufen.

Mentale Vorbereitung

Blackouts sind für mich keine Seltenheit, sondern eine regelmäßige Herausforderung in Prüfungssituationen – mal mehr, mal weniger intensiv. Um damit umzugehen, habe ich Meditation fest in meine tägliche Routine eingebaut.
Durch Techniken der Visualisierung und fokussierten Atmung gelang es mir, die Dauer von Hochstressphasen signifikant zu verkürzen und schneller zur Ruhe zu kommen. Ich trainierte meinen Geist, auf Signale der aufkommenden Panik zu achten und entwickelte eine Strategie: Bei den ersten Anzeichen schloss ich die Augen, sagte zwei selbst ausgewählte Worte (vollkommen egal welche) und konzentrierte mich allein auf ihren Klang, bis sich mein Geist beruhigte.
Diese Technik erwies sich in der Prüfung als äußerst wirksam.

Abschließend

Dieser Ansatz, geprägt von Disziplin, der Nutzung eines breiten Spektrums an Ressourcen, der strategischen Anwendung von Spaced Repetition und einer tiefen mentalen Vorbereitung, ermöglichte es mir, mich voll und ganz auf mein Ziel zu konzentrieren. Der 5. Februar war immer fest im Blick, und meine Sturheit, gepaart mit einer agilen Lernmethodik, einem fundierten Verständnis der Lernzieltaxonomie und einem Hauch von Zen, führte mich durch eine intensive Lernphase. Am 5. Februar erreichte ich mein Ziel und bestand die DEVCOR-Prüfung. Ich hoffe, meine Erfahrungen motivieren und unterstützen euch in euren eigenen Vorhaben.

Mira Eilenstein Senior Security Consulting & Automation Specialist / Agile Lerncoach